Philosophie der Chinesischen Medizin

Die chinesische Medizin ermöglicht uns eine andere Sicht auf unsere Krankheiten, weil sie uns andere Grundlagen für die Weltbetrachtung vorgibt. Wesentlich für diesen anderen Blick ist die Betrachtung aller Phänomene dieser Welt unter dem Gesichtspunkt der Einheit.

Einheit, Yin und Yang

Aber diese Einheit ist für uns nicht immer als Einheit wahrnehmbar, sondern zerfällt als erstes für uns sichtbar immer in zwei Teile, wie zum Beispiel Tag und Nacht, Himmel und Erde, Mann und Frau, Gut und Böse, usw. Dieses Auseinanderfallen der Wirklichkeiten sind in der chinesischen Denkweise aber dennoch keine getrennten Wirklichkeiten, sie erscheinen uns nur so. Der Tag bildet mit der Nacht eine einheitliche Wirklichkeit von 24 Stunden, bzw einer Drehung der Erde um sich selbst. Das ist bereits ein wesentlicher Unterschied zu unserer abendländischen Betrachtung, die die Polarität der Dinge nie in ihrer Einheit sehen wollte. Die Erkenntnis der Polarität in in einer Einheit zieht eine weitere mathematische Beobachtung nach sich, die die chinesische Philosophie so formuliert:

„Dao (Urgrund allen Seins, Gott) erzeugt Eins
Eins erzeugt Zwei
Zwei erzeugt Drei
Drei erzeugt die Zehntausend Wesen.“

Das heißt, dass alles in der Welt und im gesamten Kosmos zusammenhängt, weil eins aus dem anderen hervorgeht, bzw aus der Einheit alles kommt. Die Urpolarität wird im chinesischen Denken mit Yin (Nacht, Dunkelheit, Erde, unten. Frau, usw.) und Yang (Tag, Helligkeit, Himmel, oben, Mann, usw.) ausgedrückt.